Neoprenanzug für winterliches Standup Paddeln auf deutschen Flüssen?

  • Hallo liebe Community,


    ich hoffe, ihr seid alle wohlauf und könnt mir bei meinem Anliegen helfen. Ich bin seit einiger Zeit begeisterter Standup Paddler und habe mir vorgenommen, diesen Winter das Abenteuer zu wagen und auf den Flüssen Deutschlands zu paddeln. Da ich allerdings noch nie in den kälteren Monaten gepaddelt bin, bin ich mir unsicher, welchen Neoprenanzug ich dafür benötigen würde.

    Da die Temperaturen ja ziemlich kalt werden können und ich natürlich nicht frieren möchte, wäre ich sehr dankbar für Empfehlungen. Welche Stärke sollte der Anzug haben? Gibt es spezielle Marken oder Modelle, die ihr empfehlen könntet? Sollte ich zusätzlich noch über spezielle Schuhe oder Handschuhe nachdenken?

    Ich danke euch schon im Voraus für eure Tipps und Ratschläge. Möge der Winter voller toller SUP-Erlebnisse werden!


    LG Stubbi

  • Hey Stubbi,


    coole Sache, dass du auch im Winter paddeln gehen möchtest! Zum Thema Neopren: Im Winter würde ich dir echt einen dickeren Anzug empfehlen, mindestens 5/4mm. Marken wie O'Neill oder Rip Curl sind top, aber probier am besten ein paar aus, um zu schauen, was dir am besten passt.


    Und ja, Neoprenschuhe und -handschuhe sind im Winter ein Must-Have. Ohne die würdest du dir wahrscheinlich ziemlich schnell die Finger und Zehen abfrieren. 😜


    Viel Spaß beim Paddeln und bleib warm!

  • Hallo Stubbi,


    also Neopren, sollte es sich immer ncoh nicht rumgesprochen haben ist zum SUP das denkbar ungeeigneste Material überhaupt.

    Abgesehen vom Anfangen mit häufigerem Wasserkontakt.

    Der Neo kommt Tauchen bzw Windsurfen.

    Für diese Wassersportarten perfekt.


    Du stehst auf dem Board, bewegst Dich andauern und hast Kreislauf (Puls) durch das Paddeln.

    Im Neo ohne Wasserkontakt wirst du schmelzen.


    Für den Sport gibt es Trockenanzüge aus Goretexmembran oder ähnlichem.


    Supskin, Dryskin oder wie sie alle heisen.

    (hier Beispiel: https://www.shopaquaschulte.de/anz%C3%BCge-boots/ )

    Da zieht man Skiunterwäsche drunter. Je nach Temperatur dicker oder dünner.


    Ja, die sind nicht billig.

    Mittelerweile aber nicht merh so teuer wie am Anfang.

    Ein 5/6 mm Neo der was taugt kostet aber auch schnell mal 300-500€


    Schuhe nutze ich die preiswerten ASCAN - glaube 7mm

    Handschuhe - Unbedingt bei unter 10 Grad.

    z.B. Supskin hat im anzugmaterial auch Handschuhe (Fäustlinge) mit Gummimanschette.

    Also Wasserdicht. Da kann man dann alle möglichen Handschuhe drunter anziehen.


    Gruß Jürgen


    PS: gebrauchte Supskin oder ähnliche gibt es mitlerweile in Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace(da gibt es einige Sup Flohmarkt gruppen)

  • Hallo Jürgen,


    danke für den ausführlichen Beitrag und die Hinweise bezüglich Neopren beim SUP! Das mit der Goretexmembran klingt wirklich interessant. Ich wusste gar nicht, dass es solche Alternativen zu Neopren gibt.


    Deine Empfehlung bezüglich der Schuhe und Handschuhe ist auch sehr hilfreich. Wenn du Trockenanzüge wie Supskin oder Dryskin im Vergleich zu Neoprenanzügen trägst, wie empfindest du den Tragekomfort? Sind sie beim Paddeln oder bei Bewegungen auf dem Board in irgendeiner Weise einschränkend?


    LG

  • Für gelegentliches Winterpaddeln, wenn es nicht gleich der Trockenazug sein soll, geht auch ein Zwiebelsystem. Unterste Schicht Sommerneopren (2/3 mm) der bequemer und deutlich billiger ist als der dicke Neo, als oberste Schicht Regenjacke und Regenhose, dazwischen Fleece nach Bedarf. Gute Ergänzung statt der Regensachen ist auch eine Paddeljacke, und / oder Paddelhose (semidry). Die Paddelweste (Auftriebshilfe) hält auch noch warm und darf im Winter nicht fehlen. Wichtig ist, dass man sich bewusst ist, dass der dünne Neo nur vor dem ersten Kälteschock schützt und somit die Handlungsfähigkeit nur kurz erhalten bleibt. Der Wiederaufstieg muss also auch mit dieser Kleidung schnell und sicher beherrscht werden.


    Für die Füße habe ich auch mit sehr dicken Neoprensocken und -schuhen recht schnell kalte Füße weil die Nässe an der Oberfläche für Berdunstungskälte sorgt. Die wärmsten Füße habe ich mit Überziehern aus Regenhosenstoff, die ich über den dicken Socken und Paddelschuhen trage. Spritzwasser perl ab und verdunstet nicht, außerdem ist noch Luft zwischen der nassen Oberfläche und den Füßen.

  • Hi,


    warum sollte es eine Einschränkung geben.

    Die hast Du nur beim Neopren.

    Anstrengeder bein An- Ausziehen. Schwitzen wie sau.

    Wenn Naß - > gelich kalt.


    SupSkin ist relastiv elastisch bzw bietet Bewegungsfreiheit ohne direkt am Körper anzuliegen, außer man hat zugenommen oder den Anzug im Sale (wie ich ) sehr passgenau gekauft.

    Mein einzigstes Handicap ist am Hals. Der ist etwas zu Dick um die Manschette bequem zu schleisen.

    Da ich das letzte mal vor 2 oder 3 Jahren abgestiegen bin lasse ich die halt offen und hab in der Regel nur einen Buff am Hals.


    Neoschuhe - Askan 7 mm sind dicht.

    Wenn die Gummimanschette vom Anzug drüber ist kommt kein Wasser rein.

    Einzigste Feuchtigkeit im Schuh ist die vom Schweis. Auch bei niedrigen Temperaturen.


    Gruß Jürgen

  • Für die Füße habe ich auch mit sehr dicken Neoprensocken und -schuhen recht schnell kalte Füße weil die Nässe an der Oberfläche für Berdunstungskälte sorgt. Die wärmsten Füße habe ich mit Überziehern aus Regenhosenstoff, die ich über den dicken Socken und Paddelschuhen trage. Spritzwasser perl ab und verdunstet nicht, außerdem ist noch Luft zwischen der nassen Oberfläche und den Füßen.

    Wie schon in anderer Antwort vorher - Askan 7mm sind Dicht. Kein Wasser eindringen, somit keine verdunstungskälte.

    Minimal von außen sollte man beim ins wasser gehen die Füße naß machen.

    Überzeihen gehen natürlich auch, ist aber dann gebastel nötig und auf dem Brett an ausziehen eher umständlich.

  • Es geht nicht um die Dichtigkeit, sondern um die Nässe auf der Außenseite der Schuhe durch die ich kalte Füße bekomme. Die Verdunstungskälte entsteht außen. Mit den Überziehteilen kann ich meine winterliche Tourlänge vervielfachen.


    Gerade bei Flusstouren werden die Füße ja bei jedem Schwall von Wasser überspült und auch Wellen am See schwappen ja regelmäßig über die Füße.

  • Es geht nicht um die Dichtigkeit, sondern um die Nässe auf der Außenseite der Schuhe durch die ich kalte Füße bekomme. Die Verdunstungskälte entsteht außen. Mit den Überziehteilen kann ich meine winterliche Tourlänge vervielfachen.


    Gerade bei Flusstouren werden die Füße ja bei jedem Schwall von Wasser überspült und auch Wellen am See schwappen ja regelmäßig über die Füße.

    Dichtigkeit ist nicht unwichtig.

    Wenn schon beim start Wasser drin ist, wird das unter umständen unangenehm.


    Ein Trockenschuh hat nicht so große Verdunstungskälte da er durch die dichtigkeit Grundsätzlich wärmer ist. Keine/kaum Verdunstungskälte die nach innen sich auswirken kann.


    Wenn Du an einem See Wasser über Brett bekommst ist die größe des Boards zu überdenken.

    Ich habe mit über 90 kg genug Belastung auf das Board und habe bei keinem nasse Füße bzw. schwappt Wasser übers Brett. (Sturm mit Wellen ausgenommen)


    Auf einem Fluß sieht es natürlich anders aus. Da stimme ich als Rhein und Neckar nutzer zu.


    Fakt ist aber, Trocken ist warm.

    Wie das zustande kommt ist ja eigentlich egal.

    Plastiktüte, Regenhosenstoffumbau, Trockenüberzieher vom Anzughersteller.


    LG JÜrgen