Ist mein Sup geeignet für mich ?

  • Das falsche Sup für meine Körpergröße und Gewicht ?


    Ich habe jetzt den zweiten Tag auf meinem Sup hinter mir und hatte nicht wirklich viel Freude, da ich mehr im Wasser lag, als auf dem Board stand.


    Ich find das es eine sehr wacklig Angelegenheit ist.

    Mann liesst so, dass man nach einer Stunde halbwegs sicher auf dem Board stehen kann, was bei mir leider nicht der Fall ist.


    Fehlt mir einfach nur die Übung, oder hab ich definitiv das falsche Sup ?


    Ich habe ein Brast Fusion 320 cm x 76 cm x 15 cm

    Aufgepumpt auf 15 PSI.


    Zu meiner Person : 185 cm 95 kg


    Wäre vielleicht ein 80 cm breites Board besser geeignet oder ein lägeres, oder fehlt mir einfach nur die Übung

  • Hallo,


    Gewicht und Körpergröße alleine sind nicht alles. Natürlich sollte das Board darauf angepasst sein - jedoch spielt es auch eine Rolle, wie sportlich du bist, ob du einen guten Gleichgewichtssinn hast oder nicht, ob du Angst hast vor dem Ins Wasser fallen, und auch das Board an sich hat Einfluss.


    Viele "günstige" Boards sind für größere, schwerere Personen häufig nicht so gut geeignet. Sie sind meist nicht ganz so gut verarbeitet und daher weniger stabil. Mein blaues Itiwit 10 7 von 2018 ist auch mit 15 PSI ausgeschrieben. Es ist für seine Klasse recht stabil und für meine 95 kg auch geeignet, und doch pumpe ich es immer noch einen Ticken mehr auf, auf knapp 16 PSI, weil ich sonst subjektiv das Gefühl habe, es biegt sich durch.


    Mein Gleichgewicht hat sich durchs SUP von unterirdisch auf schlecht verbessert. Will heißen, ich habe auch lange gebraucht, bis ich auf dem Board halbwegs sicher stehen konnte. War dabei aber immer noch sehr verkrampft. Anfangs hatte ich auch panische Angst davor, ins Wasser zu fallen. Das führt natürlich dazu, dass man dann auch wirklich baden geht. Allerdings hat sich dadurch auch die Angst davor gelegt, weil ich begriffen habe, es passiert mir nichts, wenn ich rein falle. Man geht halt unter, taucht wieder auf, krabbelt wieder aufs Board, und weiter gehts.


    Kraft in den Oberschenkeln spielt auch eine Rolle. Auch das hat bei mir sehr lange gedauert, bis ich genügend Kraft aufgebaut hatte, um es überhaupt Stehpaddeln nennen zu können. Und anfangs habe ich wackelige Oberschenkel mit dem Oberkörper auszugleichen versucht - also platsch.


    Gib dir Zeit. Wenn du es lernen willst, dann lernst du es auch. Wenn du wie ich in die Kategorie "grob unsportlich" gehörst, dauert es halt ein bisschen länger. Und wie lange du brauchst, spielt doch eigentlich keine Rolle. Ist ja kein Wettbewerb, bzw. wenn dann geht es höchstens darum, deine eigenen Bestmarken voran zu treiben.


    Ich habe es auch gelernt, und ich bin geneigt zu sagen, wenn ich es lernen kann, dann bekommt das jeder hin, der es will. Bei mir war am zweiten Tag auf dem Board das Erfolgserlebnis: Guck mal, Schatz, ich steh.... platsch. (Das waren in etwa drei Sekunden, die ich stand). Was ich heute nach zwei Jahren immer noch nicht kann, ist der Step-Back-Turn (= Pivot-Turn). Aber auch diese Nuss werde ich knacken, irgendwann.


    LG Claudia

  • Hi Claudia,


    vielen Dank für die ausführliche Antwort.

    Ich denke halt Du hast Recht und ich muss viel üben.

    Mein Board lieg bei den 15 Psi eigentlich sehr gut im Wasser.

    Es geht bei mir eher um die " Kippstabilität "

    Mein Board hat eine Breite von 76 cm.

    Das soll so das Minimum sein, welches für Anfänger geeignet ist.

    Es gibt ja Boards bis 83 cm, welche vielleicht besser im Wasser liegen.

    Sprich nur 4cm können einen Menge an Stabilität ausmachen, was ich mir vorher nicht vorstellen konnte.

    Wie ist deine Meinung dazu ?

  • Hallo,


    dass 76 cm Breite pauschal schlechter für einen Anfänger geeignet ist, würde ich so nicht sagen. Natürlich ist das für jemanden, der groß ist, nicht viel. Und natürlich ist ein breiteres Board in der Regel kippstabiler. Dafür aber auch weniger wendig, und das schmalere Board hat vermutlich deutlich bessere Gleiteigenschaften als ein breiteres. Du hast nach den Anfangsschwierigkeiten also vermutlich länger etwas vom Board, als wenn du dir ein sehr anfängerfreundliches Monsterboard holst.


    Mein blaues Itiwit ist 82 cm breit. Das war anfangs toll zum Lernen, aber jetzt mit etwas fortgeschritteneren Fähigkeiten spüre ich sehr deutlich die Schwächen des Boards. Es baut sich beim Paddeln eine Bugwelle auf, die das Board sofort wieder abbremst. Das Board klebt quasi auf dem Wasser, ich komme einfach nicht voran. Und ich muss nach 3-4 Paddelschlägen die Seite wechseln, weil das Ding einfach keine gute Spurtreue hat.

    Anfangs dachte ich auch bei diesem Board "Hilfe, ist das wackelig". Weil mein Gleichgewicht Mist war und ich mich erst an die ständigen Ausgleichsbewegungen gewöhnen musste. Anfangs war eine halbe Stunde auf dem Board für mich so ausreichend, dass ich hinterher den ganzen Tag wackelige Knie und mehrere Tage Muskelkater in den Oberschenkeln hatte. Nur von den Aufstehversuchen, denn Stehen konnte man das bei mir damals wirklich nicht nennen.


    Ein schmaleres Board bin ich bisher erst ein einziges Mal gepaddelt, letztes Jahr beim SUP Schnuppertag auf der BuGa. Ja, es ist wackeliger und stellt eine höhere Anforderung ans Gleichgewicht. Aber ich denke nicht, dass du das nicht dennoch lernen kannst.


    Dein Board kenne ich jetzt nicht, habe auch nirgends einen Test oder eine Rezension dazu gefunden. Nur die technischen Daten, und da würde ich sagen, probier es mal aus, es ein bisschen mehr aufzupumpen (der Hersteller gibt an, dass bis 20 PSI in Ordnung sei). Wenn es weiter aufgepumpt ist, wird es steifer, und ein steiferes Board ist auch kippstabiler. Teste das erst mal aus, bevor du das Board verloren gibst. Und gib dir Zeit. SUP ist nicht so einfach, wie es nach außen wirkt, und bis auf die ausgesprochenen Naturtalente (die häufig schon von anderen Sportarten ein gutes Gleichgewicht mitbringen!) eben nur mit etwas Übung erlernbar. Du könntest auch anfangs mehr im Knien paddeln, dann bekommst du ein besseres Gespür dafür, wie sich dein Board unter dir bewegt und wie du diese Bewegungen ausgleichen kannst.


    Wobei natürlich auch klar ist, richtig toll kann ein Board für unter 250 Euro nun auch nicht sein. Und gerade für große, schwerere Personen sind die günstigen Boards oft nicht stabil genug. Ich bin selbst 180 groß, wiege derzeit 95 kg und habe vor zwei Jahren mit 110 kg Körpergewicht das Paddeln angefangen. Habe damals explizit nach einem Board gesucht, das für größere, schwerere Fahrer geeignet ist. Beim Brast steht nur 140 kg Traglast, aber leider steht da nichts zum maximalen Fahrergewicht. Das sind unterschiedliche Richtgrößen - denn das Gepäck, dass du ggf. dabei hast, wiegt ja auch. Wenn du es genauer wissen magst, könntest du den Hersteller einmal anschreiben.


    LG Claudia

  • So, und ein weiterer Post, sonst wird das alles zuviel auf einmal.


    Woran es auch liegen könnte (ich zähle mal meine Anfängerfehler auf):

    - Du bist groß. Als großer Mensch sind 76 cm Breite natürlich weniger wie für jemanden, der nur 170 cm groß ist.

    - Ich hatte anfangs die Neigung, den wackeligen Untergrund mit dem Oberkörper auszugleichen. Nicht gut, weil platsch. Versuche, über die Füße, über die Stellung deines Sprunggelenkes auszugleichen und den Oberkörper gerade zu lassen.

    - Dort, wo du hin schaust, dorthin bewegst du dich (in meinem Fall häufig eben ins Wasser).

    - Geh leicht in die Knie und lasse den Oberkörper gerade. Wenn du dich im Knie steif machst und quasi gegen das Board stemmst, kannst du nicht ausgleichen.

    - Versuche, dein Körpergewicht eher auf dem Vorfuß zu haben statt auf der Ferse. Auch das schenkt dir mehr Beweglichkeit in der Fußsohle (die du zum Ausgleichen brauchst).

    - Ist das Paddel richtig eingestellt? Wenn du das Paddel vor dich stellst und die Hand oben auf den Griff legst, muss der Ellbogen noch leicht angewinkelt sein.

    - Paddelhaltung: Der Knick im Paddel muss nach oben zeigen, wenn du das Paddel gerade vor dir in die Luft hältst. Das Paddel wird nur bis zur Ferse durchs Wasser bewegt, alles danach schaufelt erstens Wasser, und zweitens bringt es dich aus dem Gleichgewicht.

    - Paddeltechnik: Es ist ein Stechpaddel, kein Ziehpaddel. Das Paddel wird vom Griff her mit der Gegenhand durchs Wasser gedrückt, die Kraft kommt dabei aus dem Rücken. Die Hand auf der Paddelseite stabilisiert nur den Schaft und gibt somit die Richtung vor. Bei jedem Wechsel der Paddelseite werden die Hände gewechselt.


    Ich kann die Videos von SUP TV empfehlen. Dort sind unter anderem viele Tutorials zu finden, mit denen man sich die Grundlagen leichter erarbeiten kann. So habe ich viel gelernt.

    Viel Erfolg wünsche ich dir!


    LG Claudia

  • Hey Pyropollo, Raneia hat Dir ja schon viele gute Antworten und Tipps gegeben.

    Das Board ist schon okay, für ein iSUP nicht soo breit (während hardboards oft klar schmaler sind – mein "nicht so schmaler allrounder" z.B. hat 71 cm), aber vom Volumen und Tragkraft schon okay...


    Ich möchte Dir aus meiner Sicht ein paar Punkte herausheben:

    • Pumpe Dein Board bis zum Limit auf (bei Deinem wohl ~1.4 bar), dann ist es am stabilsten, insbesondere da Du am oberen Ende des Gewichts bist (kenne ich selber, man spürt den Unterschied dann sehr deutlich;-)
    • üben hilft, am allermeisten in/nach einem guten Anfängerkurs oder einer Einführung von jemandem der (wirklich!) die (Paddel;-)Technik beherrscht
    • am Paddel "festhalten" – d.h., lernen das Paddel als drittes Standbein zu nutzen – im Paddel-Zug, per Stabilisierungsschlag, ...

    Raneia , selbst der pivot turn ist nicht so schwer wenn man das "am Paddel festhalten" beherzigt und weiter mutig übt – fällt man halt hin und wieder rein, schadet im Moment ja gar nicht;-)

  • Vielen Dank für die vielen Tipps, aber ich bin mit meinem Board absolut nicht klar gekommen.

    Im Grunde war es ein tolles Board, aber die 76 waren zu schmal für mich.

    Nun habe ich es gut verkauft und kann mich nach etwas anderem umsehen.


    Und gleich hätte ich da schon wieder mal eine Frage:)

    Das Bluefin Cruise 10,8 ' soll ja das perfekte Einsteigerboard sein.

    Der Hersteller empfiehlt bei dem 10,8 eine Körpergröße bis 165 cm und ein Gewicht bis 85 kg.

    Was habt ihre zum Thema Körpergröße und 10,8 ' für eine Meinung ?

    Selbst ich als Leihe kann mir nicht erklären, weshalb ich bei meiner Körpergröße 185 cm ein 12 " Sup benötige.

  • Hallo,


    für welche Fahrer ein Board geeignet ist, hängt nicht allein von der Länge ab. Die Dicke des Boards spielt dabei auch eine Rolle, außerdem die Steifigkeit und die Kippstabilität.


    Für Menschen, die größer und schwerer sind, kommen daher manche Boards nicht in Frage und umgekehrt sind Boards, die ein höheres Fahrergewicht vertragen, häufig nicht so gut für kleine, schmale Personen geeignet.


    Unser damals geliehenes Brunotti Monster hatte eine erfahrene Surferin (geschätzt 1,60 und ca 60 kg) am Breitenauer See ausprobiert. Sie war nicht begeistert. Ihr Fazit: Das Board nimmt mich ja überhaupt nicht ernst!


    Die Herstellerangaben zum Fahrergewicht sollte man also durchaus ernst nehmen. Und Fahrergewicht ist nicht dasselbe wie die Traglast des Boards.


    LG Claudia

  • Hey Pyropollo – bei meinen nahezu identischen Köpremassen (also den beiden Werten;-) kann ich Dir sagen, dass mein vorheriges AquaMarina Magma (320 cm x 81cm x 15 cm, 315 l ) halbwegs vernünftig funktioniert hat, sich aber bei fast 100 kg immer noch etwas durchbog; das AquaMarina Vapor meiner Tochter kann ich aber auch als leicht Fortgeschrittener eigentlich nicht fahren – sinke da ja fast ins Wasser ein;-)

    Mein hardboard mit 380 cm x 71 cm mit nur 250 l lässt sich (natürlich) viel besser fahren.


    Ich denke Du solltest also wirklich aufs angegebene Fahrergewicht achten und zudem bei einem iSUP eher 300 l Volumen haben.

  • Ich habe gerade im Internet einige Tabellen gefunden, betreffend für das " ideale " Sup für mich.


    Ab 180 l , nicht unter 11 ' und zwischen 73 und 81 cm.


    Das sind doch tolle Aussagen.


    Es ist teilweise sehr schwer etwas über das Volumen oder das empfohlene Fahrergewicht herauszufinden.


    Ich habe gerade auch ein Artikel über das Mistral von Lidl gelesen.

    Das fehlende Volumen, kann nicht mit mehr Druck ausgeglichen werden, hieß es dort.

    Das Board wurde bei Sup TV getestet.

    Bei einer Traglast von 150 kg, wäre es für Personen bis 100 kg geeignet.


    Am besten 10 kg abnehmen und die Suche wird leichter ;)